Putenmast - Transformation einer Typologie
Im ländlichen Raum werden ganz wesentliche Fragen unseres zukünftigen Zusammenlebens entschieden. In dieser Entwurfsarbeit haben wir einen Putenmastbetrieb im Nordosten Baden-Württembergs als Typologie untersucht. Dabei wurden schnell die starken Abhängigkeiten der Landwirtschaft in Wirtschaft, Politik und Logistik deutlich, die vom lokalen bis weit in den globalen Maßstab reichen. Diese Abhängigkeiten gehen unter anderem zurück auf die Monofunktionalität der heutigen konventionellen Landwirtschaft, aber auch die monofunktionalen Räume, die diese Landwirtschaft formt und nutzt.
Wir sehen die Notwendigkeit, Vielfalt in diese Räume und die Landwirtschaft zu pflanzen.
Unter Verwendung des Bestandes als Ressource entnehmen wir Bauteile, fügen sie an anderen Stellen hinzu und stricken so auf dem Spielfeld unseres Hofes ein neues räumliches Gefüge mit Wegen, Gärten und Plätzen. Neue Nutzungen beleben den Hof und machen ihn ebenso resilienter gegen Klima- und Wirtschaftskrisen wie die Umstellung auf eine permakulturelle Agroforstwirtschaft. Es entsteht ein in sozialer, wirtschaftlicher, ökologischer und städtebaulicher Hinsicht verdichteter Raum.
In Zusammenarbeit mit Tina Todorovic
Modellfotos: Frank Dölling, SI Städtebau-Institut Stadtplanung und Entwerfen
SI Städtebau-Institut
Lehrstuhl für Stadtplanung und Entwerfen (Universität Stuttgart)
Prof. Markus Vogl
Richard Königsdorfer, Jonas Malzahn

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